Drahtwolken (2025)

Ein Theater-Game über NS-Zwangsarbeit für Jugendliche und Erwachsene

Es ist ein wenig beachtetes Kapitel in der NS-Diktatur: Während des Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Menschen gezwungen, im Deutschen Reich Zwangsarbeit zu leisten. Nicht nur Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge, sondern auch zivile Zwangsarbeiter:innen schufteten auf Bauernhöfen, in Steinbrüchen, in der Industrie, in Handwerken und Privathaushalten. Dabei war den meist jungen Menschen auf vielfache Weise genommen, über ihr Schicksal zu bestimmen.

Im Auftrag des Deutschen Nationaltheater Weimar beschäftigt sich machina eX mit den Lebenswegen von zivilen Zwangsarbeitenden, die zum Arbeitseinsatz in Weimar gezwungen wurden. In der Redoute, die der Produktion als Spielort dient, begibt sich das Publikum auf eine Zeitreise in das zwanzigste Jahrhundert. Dabei übernehmen die Besucher:innen die Rolle von Mitarbeitenden eines „Zentrums für Zeitsichtungen“, das beauftragt wird, die Geschichte von drei Zwangsarbeiter:innen in Weimar zu ermitteln. Mithilfe eines Tablets können Stimmen aus der Vergangenheit hörbar gemacht und in detailliert inszenierten Räumen als Hörspiele erlebt werden. Dokumente, Informationen von Angehörigen und das Lösen von Rätseln liefern weitere biografische Bruchstücke. Schicht für Schicht legt das Publikum so die Schicksale von drei fiktiven Figuren frei, die in Weimar häusliche und industrielle Zwangsarbeit leisten mussten. Dafür hat machina eX reale Erlebnisse und Berichte zu Lebenswege verdichtet, die sich nicht nur mit der Zeit in Weimar beschäftigen, sondern auch die Lebensumstände vor der Verschleppung und nach der Befreiung einbeziehen.

Die Produktion entsteht im Rahmen der Themenwoche „Ressource Erinnerung“ und richtet sich sowohl an Schulklassen und Jugendliche ab 14 Jahren als auch an Erwachsene. Sie wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus.

Premiere / Spielorte

Premiere am 30. März 2025 am Deutschen Nationaltheater Weimar

Credit: Candy Welz


Konzept und Game Design: machina eX /// Performance: Marcus Horn, Martin Schnippa, Anna Windmüller /// Performance (Stimme): n.n. /// Regie: Anton Krause /// Text: Clara Ehrenwerth /// Interaction Design, Programmierung: Lasse Marburg, Benedikt Kaffai /// Dramaturgie: Lena Vöcklinghaus, Carsten Weber /// Interface und UX Design: Elisa Haubert /// Szenografie: Barbara Lenartz /// Kostümbild: Sophie Lichtenberg /// Sound Design: Matthias Millhoff /// Produktionsleitung: Sina Kießling /// Regieassistenz: Christoph Dechamps /// Bühnen- und Kostümbildassistenz: Kristin Franke /// Hospitanz: Reneé Schüsterl

Produktion: machina eX. Koproduktion: Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar. Gefördert durch: Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF)